Directors Lounge
Directors Lounge
versteht sich als entspannter Ort für Filmemacher, Videokünstler und jeden,
der sich für experimentelle Formen von Film und Video interessiert.
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09.03.2006 |
10.03.2006 |
11.03.2006 |
12.03.2006 |
13.03.2006 |
14.03.2006 |
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18.03.2006 |
19.03.2006 |
WP - Weltpremiere, EP - Europapremiere
Künstlerische Leitung
André Werner
Joachim Seinfeld
Longest F. Stein
Gastkuratoren
Klaus W. Eisenlohr
Prof.Daniela Butsch
Prof.Kristin Bergaust
Marina Foxley
Zhu Rikun (Fanhall Studio/Beijing)
Lynn Loo
Kim Collmer
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Elke Thiele
Grafikdesign
Ania Rudolph
web mistress
Petra Weber
viele, viele Freunde
ohne Euch ginge es nicht.
Bemerkungen zum Programm:
Gibt es eine Antwort auf die Frage eines Taxifahrers auf seiner Fahrt durch nächtliche Stockholm? Wer das wissen möchte und den Gedanken des Taxifahrers über alles im Allgemeinen und über das Leben im Speziellen folgen will, sollte in die Directors Lounge kommen. Vom 9. bis 19. Februar gibt es in den alten Ladenräumen in der Karl-Marx-Allee im Berliner Friedrichshain nicht nur Aphelium von Mikis Mazarakis zu sehen. Beim Festival für Filme, Videos und Installationen werden Arbeiten aus allen Teilen der Welt präsentiert. Die Directors Lounge will vor allem Filmen, die sonst in kein Schema passen, eine Plattform bieten. Es ist ein Treffpunkt für alle Cineasten, Filmemacher und Videokünstler, Ort der Begegnungen und Diskussionen, Rückzugsmöglichkeit und vielleicht der Beginn neuer kreativer Beziehungen.
Begonnen hat alles mit einer verrückten Idee zur Weihnachtszeit 2004. Kurz entschlossen, stemmte das Team um die künstlerischen Leiter André Werner, Longest F. Stein und Joachim Seinfeld innerhalb weniger Wochen die Vorbereitungen für die erste Directors Lounge im Februar 2005. Eine Auswahl der Filme des letzten Jahres ist im Internet unter www.kultur-in-berlin.de in Fernsehqualität zu sehen. Die positiven Rückmeldungen, sowohl beim Publikum als auch bei den Filmemachern, führten dazu, dieses Projekt auch 2006 weiterzuführen, diesmal noch umfangreicher und konzentrierter.
Seit Dezember sitzt die Jury nun wieder über den hunderten Einsendungen aus Ländern wie Georgien, USA, Indien, Frankreich, Italien, Libanon, Israel, Großbritannien und natürlich auch Deutschland. „Das Niveau ist insgesamt verblüffend hoch,“ so André Werner „bei den meisten Beiträgen fällt die Auswahl wirklich schwer. Auch werden wir immer wieder überrascht. Einmal kam ein kleines, mit Bleistift beschriebenes Päckchen aus Russland bei uns an. Die DVDs waren alle in Zeitungspapier eingewickelt und wir dachten schon ‚na ja’. Wie sich später herausstellte, waren die Arbeiten sagenhaft gut, viele schon preisgekrönt und es ist keine Frage, dass wir einige davon natürlich zeigen werden.“
Bei der Bekanntmachung des Festivals wird vor allem aufs Internet gesetzt, zudem werden die persönlichen Netzwerke aller Beteiligten eingespannt. Durch den Schneeballeffekt erweitert sich der Pool der Künstler beständig und zieht immer weitere Kreise. So sind zum einen wieder Künstler dabei, die bereits im vorigen Jahr ihre Arbeiten präsentiert haben. Ein Beispiel dafür ist Angela Chie, die 2005 das Publikum mit ihrer Arbeitslosenkaraoke begeisterte. 2006 wird sie Bei Kerzenschimmer und Sonnenschein vorstellen – eine Single-Kontaktanzeigen-Karaoke.
Neu in diesem Jahr sind verschiedene Programmschwerpunkte die von Kuratoren speziell für die Directors Lounge zusammengestellt werden. Einen Fokus auf Asien legen Daniela Butsch und Marina Foxley mit spannender Videokunst von Singapur bis China. Klaus W. Eisenlohrs Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Urban Research. Mit Forming Motion verspricht Kim Collmer zwei spannende Abende mit experimentellen Animationsfilmen aus aller Welt. Lynn Loo nimmt das Publikum mit Intimate Journeys auf spannende Reisen mit. Highlights finnischer Medienkunst, indische Kurzfilme (nicht aus Bollywood!) und ein kubanischer Schwerpunkt runden das Programm ab.
Darüber hinaus gibt es viele andere Werke zu entdecken. Mal nachdenklich, mal skurril, absurde kleine Alltagssituationen, animierte Märchen und aus altem Filmmaterial der 40er Jahre zusammengestellte Horrorfilme, ein georgisches Roadmovie und 24 Stunden Shanghai in 6 Minuten. Bei Snap des britischen Künstlers Phillipp Newcomb hört und sieht man auf grandiose Weise, wie Holz knackt. Yuri Shapochka aus der Ukraine entführt den Betrachter in virtuelle Welten, in denen sich der selbstmordgefährdete Verkäufer eines Videospielshops zwischen der imaginären Welt der Videospiele und der Wirklichkeit verliert. In Suspicious activity dokumentiert Katherin McInnis die Überwachungskameras New Yorks und offenbart so die Paranoia der Stadtbewohner. Eine nur scheinbar harmlose Angelegenheit zeigt Daniel Micic in Killing me softly. Schokoküsse werden mit einer Art Schleuder auf das Gesicht des Künstlers geschossen, die dieser zu essen versucht. Da wird klar, dass es auch „sanfte“ Tode gibt. In Donkey Harvest des Kanadiers Allan Levasseur Brown verliert ein Fabrikarbeiter seine Arbeit. Auf dem Weg nach Hause zu seiner Familie findet er sich auf einer surrealen Reise wieder, die genauso sonderbar wie seine soziale Realität ist.
Der Eintritt ist immer frei.