„ if we were kings"

10. Juni bis 10. Juli 2001

 

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Stephan Kurr

Leuchtschrift-Installation

Angela Lubic

 

 

Man muß nicht wie Muhammad Ali gegen George Forman gewinnen, um doch noch ein König zu werden. Und man muß auch nicht wie Elvis Graceland gründen, um sich eigene Regeln zu schaffen, die man kontrollieren und deren Einhaltung man erzwingen kann. Oder doch? Was steckt hinter dem Drang, Macht zu besitzen und auszuüben , wie wird sie erlebt ( Was sind Machtgefühle) und wie wird mit Machverhältnissen umgegangen, wenn man noch keine hat.

„ If we were Kings" ist eine Ausstellung, die sich zum einen mit Persönlichkeitsmustern und Rollenspielen von Künstler/innen beschäftigt und zum anderen deren Handlungsfelder und Arbeitsmotivationen befragt. Für den Soziologen Pierre Bourdieu ist das Feld der Kunst ein Kampfplatz um die Vorherrschaft von Vorstellungen und Wertungen, in dem sich das gesellschaftliche System im Kleinen widerspiegelt." ( vgl. Justin Hoffmann: Machtverhältnisse im Kunstsystem. S. 34) Im Zentrum stehen Erfahrungen und Überlegungen von Künstler/innen, die sich über Bild und/oder Textentwürfe auf diese
Zusammenhänge beziehen. Gefragt sind Repräsentationsformen und Produktionsweisen , die sich modellhaft und ironisch mit Identitäts- und Handlungsmustern von Künstler/innen im Zwischenraum ihrer sozialen, ökonomischen Bedingungen und psychische Konditionierungen auseinandersetzen.

Der Ausstellungstitel "If we were Kings" verweist auf den legendären Kampf zwischen Muhammad Ali und George Forman 1972 in Zaire. Dieses Duell, das schon Joseph Beuys für seinen Boxkampf "Direkte Demokratie" 1972 oder Jan Hoet zwanzig Jahre später für die Dokumenta IX zur Reminissenz bewegt hat, steht als metaphorisches Assoziationsfeld dafür, dass Kunst als persönliche und gesellschaftliche Definitionsmacht in immer wieder zu befragen ist.

U.T.

 

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