Selbstportrait mit Schmuck zum Metallischen Fest, |
Selbstportrait in der Kugel gespiegelt, |
Um ihre Fotografien hat die Metall-gestalterin Marianne Brandt nie Aufhebens gemacht. Wie die meisten fotografierenden Bauhäusler eignete sie sich dieses Gebiet autodidaktisch an. Ab Mitte der zwanziger Jahre war es am bauhaus fast selbstverständlich, sich der Fotografie zu bedienen, zu einer Zeit, in der viele Möglichkeiten dieses Mediums erst entdeckt wurden. Das geschah bezeichnenderweise weniger durch Berufsfotografen als durch Autodidakten, die mit der inzwischen einfacheren Technik unbekümmerter experimentierten. Der Einfluß von Lazlo Moholy-Nagy, dessen Frau die Metallarbeiten von Marianne Brandt am bauhaus fotografisch dokumentierte, war in ihren Fotografien deutlich spürbar. Metall und Glas in Verbindung mit Licht sind auch hier Gegenstand ihrer Arbeit. Ganz anders jedoch ist der Ansatzpunkt: während die Experimente in der Metallwerkstatt Präzision erforderten, um zu gültigen Lösungen für die Industrieproduktion zu führen, waren die Fotoexperimente eher materialisierte Gedankenübungen, die stets die Freude an spontaner Inszenierung erkennen lassen.
Sabine Hartmann